Der Anfang Nach 1950 Fahnenweihe Damenabteilung Ablauf Schützenfest Die Schießstände

           

Eine wiederentdeckte Bürgerkönigsscheibe von 1931, Leihgabe der Familie Wiegmann

Der Ablauf des Schützenfestes

In der Rangordnung vom Oberst bis hin zum Schützen bildet man eine unbesiegbare Front gegen ungebetene Eindringlinge, z. B. aus Stadthagen oder Steinhagen oder sogar aus dem Hessenland, bis man sie erfolgreich in die Flucht geschlagen hat. Alle Jahre wieder wird in Erinnerung an die wackeren Kämpfe des Mittelalters und an die Tradition angeknüpft, die nun jegliche Ernsthaftigkeit eines Feindbildes verloren hat; dafür aber von kämpferischem Geist im Schießsport getragen wird und mit Humor, Spaß und guter Laune gewürzt ist.

Das Steinhuder Schützenfest findet alljährlich immer mehr Anhänger und selbst am Montagvormittag, wenn in den bunten Festwagen und einem großartigen Umzug die überschwängliche Freude über das siegreiche Vertreiben der Eindringlinge zum Ausdruck kommt, sind alle Steinhuder und unzählige Besucher aus den umliegenden Ortschaften und hiesige Urlaubsgäste auf den Beinen, um dieses Spektakel zu erleben.

Diese Tradition, die stimmungsvoll und mit Hochlaune gefeiert wird, findet ihren Höhepunkt in der Proklamation der neuen Könige. Die Könige waren in der Vorzeit der Ausdruck kämpferischen Mutes und Leistung. Als äußeres Zeichen ihrer Würde, die mit den besten Schießergebnissen auf die Königsscheiben verbunden sind, erfolgt das Scheibenannageln bei den neuen Majestäten.

Damit nimmt das Schützenfest alljährlich seinen Auftakt. Bereits beim Ausmarsch zu den Königen wird deutlich, dass nichts tierisch ernst genommen wird. Wer zu sehr über die Stränge schlägt, wird maßvoll „verdonnert“, zumeist mit ein bis zwei „Doppelten“ oder auch mit lauwarmer Buttermilch. Letzteres ist wohl die schlimmste Strafe, die einem wackeren Schützen vor der Front des Bataillons widerfahren kann.

           

Scheibenannageln 2003

Im Verlaufe des Festes wird das gesellige Beisammensein bei Musik und Tanz gepflegt und es finden sich immer wieder Anlässe, die dann entsprechend gefeiert und begossen werden. Solche Anlässe sind auch Beförderungen und Ehrungen. Den Abschluss der feierlichen Ehrungen im Festzelt bildet dann der „Große Zapfenstreich“ an der Friedenseiche, der immer wieder viele hundert Zuschauer anlockt. In einem unvergleichbaren Zusammenspiel zwischen dem Steinhuder Musikzug und einem Blasorchester wird diese Darbietung ein herausragendes Ereignis. Nach dem Rundmarsch beginnt der Kommers im Festzelt mit Musik und Tanz bis zum frühen Morgen.

Am Sonntag, dem zweiten Festtag, laden die Majestäten morgens zum Königsessen ein und auch bei den Zügen wird ebenfalls ein Essen in den Standquartieren eingenommen. Danach erfolgt der Einmarsch zum Sammeln in der Graf-Wilhelm-Straße. Auch die Schützenvereine aus Großenheidorn und Wunstorf, sowie die Offiziere aus Hagenburg sind an diesem Tage recht zahlreich unsere Gäste. Nach der Begrüßung durch den Oberstleutnant und den Oberst mit den Adjutanten, werden vom Kompanieführer Mitglieder aufgerufen, die durch ihr Verhalten aufgefallen sind. Dieses zieht in den meisten Fällen eine Verdonnerung mit 1-2 Klaren nach sich. Nach dem Rundmarsch durch den Ort, feiern wir mit unseren Gästen im Festzelt ein gemütliches Beisammensein. Danach spielt die Kapelle zum Tanz auf.

           

Der Oberstleutnant und der Oberst mit Adjutanten beim Antreten des Schützenbataillons 2003

Den absoluten Höhepunkt bildet in jedem Jahr der Schützenfestmontag. Dieser ist ganz sicher der Haupttag, an dem alles, was Beine hat, unterwegs ist. Wochenlang haben sich der 2. und der 3. Zug, der Damenzug sowie die Schützenjugend in pausenloser Fleißarbeit auf den großen Auftritt vorbereitet.

Wagenbau der Schützenzüge zum historischen Umzug:

           

Damenzug "Wohin mit dem Müll" 2003                                            2. Zug "Steinhuder Geschäftswelt 1960-2003" 2003

               

3. Zug "Steinhuder Windmühle mit Biergarten" 2003                                    Die "Königskutsche" 2003

           

Die "Seniorenkutsche" 2003                                                                                        Der "Krankenwagen" 2003

Es ist nur verständlich, dass die Schützen nach zweitägigem, harten Kampf etwas ermüdet sind. Daher werden für Montag die Bürger in schwarzem Rock und glänzendem Zylinder zur Verstärkung aufgeboten. Nach einem Frühstück in der „Festung Pickert“ – bei dem die kleinen und die großen „Geschütze“ zum Schweigen gebracht werden, – marschieren die Bürger, mit Hellebarden, Schwertern und Spießen bewaffnet, gegen 9.00 Uhr zum „Außendepot“ an der Strandpromenade. Hier wird „scharfe Munition“ in Empfang genommen.

           

Das Bürgerbataillon 2003

Danach sammeln sie sich mit den Schützenzügen und deren Festwagen in der Graf-Wilhelm-Straße. Beim Antreten zum Umzug wird zunächst die Meldung der Teilnehmer an den Oberstleutnant mit seinem Adjutanten und danach an den Oberst mit seinem Adjutanten abgegeben, die hoch zu Pferde unter den Klängen des Präsentiermarsches die Front des Bataillons abnehmen. Anschließend werden alle Umzugsteilnehmer und die Gäste ganz herzlich begrüßt.

Die Züge haben sich ein aktuelles Thema ausgesucht und sind Wochen damit beschäftigt gewesen, dieses in Form eines Festwagens vorzubereiten und mit der entsprechenden Verkleidung der Zugmitglieder darzustellen. Neutrale Personen nehmen eine Prämierung dieser Züge vor.

 Nach den nötigen Appellen und Musterungen – Disziplin muss sein, einige Schützen werden wieder den Krankenwagen aufsuchen müssen, – setzt sich der Zug zum Ausmarsch in Bewegung. Nach dem großen Rundmarsch ist ein gemeinsames Essen im Festzelt vorgesehen. Dabei werden vom Oberst und von den Repräsentanten des öffentlichen Lebens Reden gehalten und auch einige Ehrungen vorgenommen.

 Kurz darauf beginnt das Kinderschützenfest. Der Aufstellung auf dem Schulhof folgt der Kinderrundmarsch durch den Ort und anschließend ist Kindertanz im Festzelt.

Abends beginnt der Tanz für alle bis in die frühen Morgenstunden.

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